Mehr über die Futura Finanz (Frankonia)

Die Hofer Futura Finanz Verwaltungs-GmbH und die Futura Finanz Zukunftsunternehmen Finanz- und Wirtschaftsberatung GmbH & Co. KG (Futura Finanz) sind seit Anfang 2007 zahlungsunfähig. Die Futura Finanz-Vertreter vermittelten zahlreiche Verträge mit Unternehmen der inzwischen ebenfalls insolventen Göttinger Gruppe, der Frankonia und der Deutschen Anlage AG. Gründer und Vorstand der Futura Finanz war Michael Turgut. Bereits im April 2008 wies der Münchner Fachjournalist der Süddeutschen Zeitung Thomas Öchsner auf Folgendes hin:

„Turgut gilt als neuer Stern am Verkäuferhimmel. Er schaffte es mit seiner Firma Futura Finanz binnen 2 Jahren ... auf Platz 5 der stärksten Allfinanz-Vertriebe in Deutschland vorzurücken. 2003 erzielte die Futura Finanz mit etwa 5000 Vertragspartnern einen Gesamtumsatz von 1,69 Milliarden €. Verbraucherschützer sehen den steilen Aufstieg des Mannes allerdings mit Skepsis. Die Futura Finanz steht bei der Stiftung Warentest auf der Warnliste der zweifelhaften Angebote des grauen Kapitalmarktes, ebenso die Würzburger Frankonia-Gruppe, deren Fonds Turgut bislang unters Volk gebracht hat.

Die Stiftung hält nicht nur die von der Frankonia angebotenen Beteiligungen für riskant. Sie wirft der Futura Finanz auch eine dubiose Beratungspraxis vor. Darüber berichten auch frühere Futura-Vertreter dem TV-Magazin „Plus-Minus“: „Das Ziel ist keine Anlageberatung. Das Ziel ist es, den Kunden auszurauben“, sagte ein Ex-Vermittler. Turgut lässt sich von solcher Kritik nicht beirren, er hat eine Qualitätsoffensive angekündigt. Sein Ziel: Die Nummer 1 unter den Allfinanzvertrieben in Europa zu werden. Turgut kennt Jürgen Rinnewitz, den geistigen Vater des deutschen Vermögensfonds I und den Kopf der Göttinger Gruppe, gut. Turgut war bis 2000 einer der Hauptvermittler der Gruppe, bis sich die Finanzprobleme bei dem Göttinger Konzern häuften und das Unternehmen den Vertrieb seines Hauptproduktes „Secu-Rente“ Ende 2000 einstellte. Der Konzern hatte bis dahin von mehr als 100 000 Sparern rund 800 Millionen Euro atypische stille Beteiligungen eingesammelt. Ob die Kunden jedoch von ihren gezahlten Einlagen und den vertraglich ausstehenden Einzahlungen von rund 800 Millionen Euro noch viel Geld sehen werden, gilt unter Kritikern des Konzerns als fraglich (Süddeutsche Zeitung vom 3. März 2003).