06.09.2006 - Wachstumsmarkt Fernost
Sensator AG kooperiert mit China — Reges Interesse an Kindermedienzentrum
Jena/Erfurt. (tlz) Das Jenaer Software-Unternehmen Sensator AG hat die Tür zum Erfolg versprechenden asiatischen Markt aufgestoßen. Wie der Produzent von Unterhaltungssoftware mitteilte, haben chinesische Investoren 20 Prozent der Sensator AG erworben. Sensator-Vorstand Hendrik Bieräugel sieht mit den „ersten Schritten zur Internationalisierung" die Weichen für weitere Jobs an den Standorten Jena und Erfurt gestellt. Die Zahl der Mitarbeiter soll sich in den nächsten Wochen von zehn auf 20 verdoppeln, sagte Bieräugel.
Die Investoren stammen aus der Wirtschaftsregion Chinas schlechthin — dem Perlflussdelta. Thüringer Softwareprodukte sollen von hier aus für den gesamten asiatischen Raum wie China, Indien, Japan, Nord-Korea erstellt bzw. aufgearbeitet werden. Der Markt bietet ein stattliches Potenzial von über drei Milliarden möglichen Kunden. Rechtsanwalt André Gerhard Morgenstern, der Kontakte vermittelte, sagte, „Kooperationen sind der Schlüssel zum Erfolg — in einem globalen Markt”.
Nach Unternehmensangaben plant ein chinesischer Publisher (ein Unternehmen, das Computerspiele und -programme veröffentlicht) eine Niederlassung am in Erfurt entstehenden Medienapplikationszentrum, das im Juli nächsten Jahres in Betrieb gehen soll. „Hier werden in den nächsten Monaten die Gespräche mit den Entscheidungsträgern aus dem Land Thüringen laufen”, so Bieräugel. Die Sensator AG plane, dort auch aktiv werden zu wollen. Dadurch könnte die Zahl der Beschäftigten auf bis 50 steigen.
Derweil laufen die Baumaßnahmen am Kindermedienzentrum auf Hochtouren. Der Bauverzug wegen des langen Winters sei fast aufgehoben, sagte der neue Manager Mathias Fischer. Für 60 Prozent der Fläche seien bereits Vorverträge geschlossen worden. Die Absichtserklärungen noch hinzugerechnet, „sind wir im Bürobereich zu fast 100 Prozent ausgelastet”. Doch bis zum endgültigen Einzug sei noch ein Stück Weg zu gehen, meinte Fischer und verwies auf noch vorhandenes Potenzial bei hoher Nachfrage. Auf 2300 Quadratmetern werden am ega-Park in Erfurt Büroflächen und Studios entstehen, in denen Fernsehen, Filme, Musik, Hörspiele und Spielsoftware für Kinder produziert werden sollen (TLZ berichtete).
Quelle: TLZ Jena vom 26.07.2006