Das Betrugsunternehmen Phoenix Kapitaldienst GmbH

Wie eine Frankfurter Betrugsfirma 28.000 Kunden um 750 Millionen Euro geschädigt hat

Die Phoenix Kapitaldienst GmbH hat – nach eigenen Angaben – Einzahlungen von 28.000 Kunden mit einem Gesamtvolumen von 750 Millionen Euro verwaltet.

Das Unternehmen ist im Jahre 1977 von Herrn Dieter Breitkreuz gegründet worden. Unter dem Versprechen hoher zweistelliger Gewinne sind Neukunden von den Phoenix-Vermittlern am Telefon für Optionsgeschäfte akquiriert worden. Verlustrisiken und Kosten sind bei den Gesprächen heruntergespielt worden.

Das Fachmagazin „Finanztest“ hat frühzeitig vor Phoenix-Anlagen gewarnt. Über verschiedene Vermittlerfirmen ist hauptsächlich das Produkt „Phoenix Managed Account“ mit einer vorgegebenen etwa 10%igen konstanten Jahresrendite vertrieben worden. Wie sich inzwischen herausgestellt hat, war der Phoenix Manged Account ein Betrugssystem, bei dem Auszahlungen an Altkunden aus neuen Einlagen der Neukunden bezahlt worden sind. Echte Optionsgeschäfte wurden nur vereinzelt und auch nur in den Anfangsjahren getätigt. Nachdem die Anlagestrategie von Dieter Breitkreuz schon nach kurzer Zeit Verluste produziert hat, ist seine Firma Phoenix zu Luftbuchungen und gefälschten Abrechnungen übergegangen.

Nachdem der Gründer Breitkreuz im Jahr 2004 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist, ist das Phoenix-Schneeballsystem nach einigen Monaten zusammengebrochen. Im Jahr 2005 hat die Firma Insolvenz angemeldet. Im weiteren Verlauf des Verfahrens gegen Phoenix Kapitaldienst sind die Geschäftsführerin und der Prokurist der Firma wegen des Verdachtes des Anlagebetruges festgenommen worden. An das Unternehmen sind bisher Forderungen in Höhe von etwa 674 Millionen Euro gestellt worden, die aber nur zu etwa 30 % bedient werden können. Auf Entschädigungszahlungen warten nicht anwaltlich vertretene Phoenix-Gläubiger bisher überwiegend vergebens.

Lesen Sie hier mehr über die Entschädigungseinrichtung EdW, die für die Auszahlung der Entschädigungsbeträge an die Anleger verantwortlich ist.